Unser Taichi Aufwärmprogramm

Basics
Christina beim Taichi Aufwärmen
Von
Christina Wu
Datum
11.04.2020
Lesezeit
3 minutes
Bei einem Taichi Aufwärmprogramm muss man nicht ins schwitzen kommen, anders als bei einem Aufwärmen im Wushu oder Kungfu. Man soll sich Zeit zum abschalten nehmen, runterkommen und den Fokus schulen.

Wofür brauche ich ein Aufwärmprogramm im Taichi?

Ein Aufwärmprogramm ist dafür da, wie es der Name schon sagt, um sich auf das bevorstehende Training vorzubereiten und mit dem Thema warm zu werden. Deshalb sollte das Aufwärmprogramm je nach Training angepasst werden.

Die Aufwärmübungen im Taichi, sowie im Qigong, dienen vor allem der Dehnung, Lockerung und Öffnung der Gelenke. Man sagt, so könne das Qi, die Energie, bei den eigentlichen Taichi-Übungen frei und ungehindert fließen.

Im Taichi benötigen wir innere Ruhe, Entspannung, Leichtigkeit und Zentrierung, auch bekannt unter Erdung. Da wir dies normalerweise nicht in unserem Alltag wiederfinden, ist es sehr hilfreich durch bestimmte Aufwärmübungen dies zu praktizieren, um unser anschließendes Training zu erleichtern. Fortgeschrittenen macht es demnach nichts mehr aus direkt mit den Taichiübungen anzufangen ohne vorher ein Aufwärmprogramm durchzuführen.

Was sind die Vorteile eines Aufwärmprogramms im Taichi

Im Groben und Ganzen sehen wir folgende große Vorteile, um ein Aufwärmprogramm im Taichi zu praktizieren. Bestimmt hast Du schon einmal von Ihnen gehört.

Entspannung

Durch statisch ausgeführte Dehnübungen kann der Körper sich entspannen, indem vom sympathischen ins paarsympathische Nervensystem gewechselt wird.

Zentrierung/Erdung

Durch eine bestimmte Art der Bauchatmung wird der Fokus auf die Körpermitte gestärkt. Dadurch profitieren mit der Zeit nicht nur die Organe davon, wir schulen auch ein besseres Bewusstsein und eine feinere Wahrnehmung im Bereich der Mitte.

Fokussierung

Durch bestimmte Techniken der Meditation wird die eigene fokussierte und weite Wahrnehmung geschult. Dadurch stellt sich allgemein ein besseres Körperbewusstsein ein.

Öffnung der Gelenke

Durch bestimmte mobilisierende Übungen werden die Gelenke sanft und schonend geöffnet. Dadurch wirken wir der eingeschränkten Haltung vom Alltag entgegen.

Unser Taichi Aufwärmprogramm

Nicht jeder, der einen Taichi Kurs anbietet bindet ein Aufwärmprogramm in seinen Unterricht mit ein. Unserer Meinung nach sollte es aus oben genannten Vorteilen jedoch fester Bestandteil sein.

Unser Taichi Aufwärmprogramm richtet sich vordergründig an Anfänger und Mittelstufe, um ihnen dabei zu helfen leichter ins Taichi zu finden und mehr von den anschließend ausgeführten Übungen der Form mitnehmen zu können.

Das Programm besteht aus sanften langsamen statischen Dehnungen, die mit Hilfe der Atmung zu Entspannung führen. Die Konzentration auf die Bauchatmung führt zur Zentrierung und Erdung. Hier führen wir eine bestimmte Technik der Meditation aus, um uns zu fokussieren. Die Übungen sind zudem ausgesprochen vorteilhaft, um Deine Gelenke beweglicher zu machen, da Du hier Gelenkflüssigkeit verstärkt bildest. Sie dienen als Einstieg in die Entspannung durch Konzentration auf den Körper. Dadurch mindern sich störende Alltagsgedanken und Du fühlst Dich deshalb so, als ob Du im Körper angekommen bist.

Der Moment, wo unser Schüler sich hinsetzt und mit seinem Aufwärmprogramm beginnt, beginnt er auch mit Taichi. Denn der Wille jetzt abzuschalten und sich nur auf sich und seinen Körper zu konzentrieren ist der Anfang vom Taichi.

Wir sehen unser Aufwärmorogramm auch hinsichtlich der TCM als ein Aufwärmen der Energiebahnen um den Körper in Schwung zu bekommen. Die Grundtechniken wie Atmung, Stand, Entspannung und Fokus kannst Du so in Ruhe nacheinander und für sich alleinstehend praktizieren.

Wenn Ihr also daheim ein bisschen Zeit findet Taichi oder Qigong zu praktizieren, solltet Ihr das Aufwärmprogramm dennoch durchführen, denn auch diese Übungen sind ein Teil vom Programm und sind überaus gesundheitsfördernd.

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Über den Author

Christina Wu

Christina Wu leitet gemeinsam mit Pascal Wu die Wushu Taichi Akademie in Konstanz. Ihre Ausbildung in der klassischen „Kunst des Knochenrichtes“ oder „Dit Da“ erhielt sie bei Wu Mei Lings ältestem Bruder Wu Rungen. In ihrer Arbeit als Heilpraktikerin vereint sie klassische Konzepte der chinesischen Medizin mit der westlichen Medizin. Mit Pascal Wu leitet Christina das Endformat Designstudio. „Ich will ich den Menschen in seiner körperlichen und psychischen Gesamtheit verstehen und ihm die angemessene Behandlung anbieten.“

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